.

Probleme

2017

Im ersten Projektjahr zeigten sich folgende Probleme bei den Einnetzungen:

  • Die sachgemäße und lückenlose Anbringung von Einnetzungen an bestehenden Folienüberdachungssystemen war teilweise schwierig, da die Konstruktionen nicht dafür vorgesehen sind und Lücken nicht immer zu vermeiden sind (Abb. 1).
  • Belüftungssysteme in der Traufe bzw. im Dach von diversen Folienüberdachungs­systemen verhinderten eine komplette Schließung der Anlagen (Dächer zu groß um komplettes Netz über zu werfen).
  • Durch Reibung an der Konstruktion der Folienüberdachung entstanden sehr schnell Schä­den am Netz (Abb. 2)
  • Die Qualität der Netze war teilweise nicht ausreichend (Abb. 3):
    1. Trotz der angegebenen Maschenweite von 0,8 x 0,8 mm waren Webfehler mit stellenweise doppelter Maschenweite vorzufinden.
    2. Große Netze waren aus mehreren kleineren Netzen zusammengenäht. An den Näh­ten waren stellenweise sehr große Lücken.
    3. Die Maschen der Netze waren stellenweise gar nicht bzw. nicht genügend miteinander verschweißt, so dass die Maschen mit der Hand oder bei Windbewegung und Reibung an der Konstruktion oder an Ästen verschoben werden konnten. Diese erweiterten Maschen stellen Eintrittspforten für die Kirschessigfliege dar.
  • Probleme bei der Einnetzung von Himbeeren: „Bestäuberproblematik“
    Durch die Einnetzung blieb den Bestäubern der Einflug in die Kultur verwehrt. Bei Einbringung von Bestäubern in zu niedrige eingenetzte Himbeerkulturen kann es zu Panikreaktionen der Bestäuber und somit zu einer unzureichenden Bestäubung kommen, was zur Krümelfrüchtigkeit und zu Kümmerfrüchten bei Himbeeren führt (Abb. 4).
Lücken ILücken II
Abbildung 1: Lücken bei der Einnetzung von Kirschen unter Folienüberdachungssystemen (© B. Boehnke, JKI)
Schäden ISchäden II
Abbildung 2: Durch Reibung entstandene Schäden am Netz (© C. Augel, LTZ & B. Boehnke, JKI Dossenheim)
Qualität des Netzes IQualität des Netzes II
Abbildung 3: Mangelhafte Qualität der Netze (© B. Boehnke, JKI Dossenheim)
Krümmelfrüchtigkeit bzw. Kümmerfrucht II Krümmelfrüchtigkeit bzw. Kümmerfrucht I
Abbildung 4: Kümmerfrüchte/Krümelfrüchtigkeit bei Himbeeren durch unzureichende Bestäubung (© S. Benz, LWK NRW)

 

2018

Technische Auffälligkeiten/Probleme

Viele Probleme die sich im ersten Projektjahr zeigten, konnten im Projektverlauf reduziert werden. Im zweiten Projektjahr zeigten sich aber weiterhin folgende Probleme:

  • Die sachgemäße und lückenlose Anbringung von Netzen an bestehende Folienüberdachungssysteme ist schwierig (Konstruktion ist nicht dafür vorgesehen, viele Lücken).
  • Durch Belüftungssysteme in der Traufe/im Dach von diversen Folienüberdachungs-systemen ist eine komplette Schließung der Anlage mittels Netz unmöglich (Dächer zu groß, um komplettes Netz über zu werfen).
  • Durch Reibung an der Konstruktion der Folienüberdachung entstanden sehr schnell Schäden am Netz.

Beobachtungen zu Problemen beim Einsatz von Bestäubern

Im zweiten Projektjahr nahm ein Betrieb in Nordrhein-Westfalen eine eingenetzte Fläche mit der Kultur Himbeere aus dem Demonstrationsvorhaben heraus. Da, wie im Jahr zuvor, auch im zweiten Projektjahr Probleme beim Einsatz von Bestäubern (Hummeln, Bombus terrestris terrestris) auftraten, mussten die Netze abgenommen werden, um überhaupt noch eine ausreichende Bestäubung gewährleisten zu können. Der Betrieb bleibt aber weiterhin mit der Kultur Brombeere im Demonstrationsvorhaben. Auch versucht die LWK NRW, diese Fläche durch eine neue zu ersetzen.

Bei der ausgeschiedenen Fläche handelte es sich um eine sehr schmale und lange Fläche mit nur zwei eingenetzten Himbeerreihen. Auch bei den begleitenden Versuchen am JKI Dossenheim unter Einnetzung einer Himbeerreihe traten Probleme mit den Bestäubern auf. In beiden Fällen wiesen die Bestäuber ein panikartiges Verhalten auf und viele verendeten, mit dem Stachel im Netz steckend, in den Ecken der Einnetzung. Aufgrund der Ergebnisse des zweiten Projektjahres kann gesagt werden: Je größer das Einnetzungssystem ist, desto weniger Probleme treten mit Bestäubern auf. Auch war dieses Verhalten weitaus häufiger in eckigen Systemen zu beobachten. In runden Tunneln zeigt sich dieses Verhalten nur an den Kopfenden.

Die Probleme, die 2017 auch von weiteren Betrieben in Bezug auf Bestäuber berichtet wurden, konnten im Jahr 2018 zumeist durch verbesserte Kenntnis im Umgang mit den Bestäubern reduziert werden. Es empfiehlt sich, fachkundige Bestäubungsexperten zu Rate zu ziehen, die entsprechend des Einnetzungs-Folien-Systems passende Bestäuber sowie Bestäubermengen empfehlen und den optimalen Aufstellort entsprechend des jeweiligen Bestäuberverhaltens festlegen.

2019

Technische Auffälligkeiten/Probleme

In den drei Projektjahren zeigten sich folgende Probleme bei den Einnetzungen:

  • Die sachgemäße und lückenlose Anbringung von Netzen an bestehende Folienüber-dachungssysteme ist schwierig: die Konstruktion ist nicht dafür vorgesehen, es bleiben zahlreiche Lücken als Eintrittspforten für den Schädling.
  • Durch Belüftungssysteme in der Traufe/im Dach von diversen Folienüberdachungssystemen ist eine komplette Schließung der Anlage mittels Netz unmöglich, die Dächer sind oftmals zu groß, um ein komplettes Netz überzuwerfen.
  • Durch Reibung an der Konstruktion der Folienüberdachung entstanden sehr schnell Schäden am Netz.
  • Durch kreative Eigenleistung der Produzenten und regelmäßiger Beratung durch die Projektbetreuer konnten die genannten Probleme weitgehend gelöst werden.

Beobachtungen zu Problemen beim Einsatz von Bestäubern (Bombus sp.)

Zu Beginn des Projektes zeigten sich in verschiedenen Einnetzungssystemen in der Praxis Probleme mit den Bestäubern (Bombus sp.). Nach bisherigen Erfahrungen kann gesagt werden: Je größer das Einnetzungssystem ist, desto weniger Probleme treten mit Bestäubern auf. Auch war Schreck- oder Panikverhalten weitaus häufiger in eckigen Systemen zu beobachten. In Bogentunneln zeigt sich dieses Verhalten nur an den Kopfenden. Im Laufe des Projektes konnten diese Probleme durch verbesserte Kenntnis im Umgang mit den Bestäubern reduziert werden. Es empfiehlt sich, fachkundige Bestäubungsexperten zu Rate zu ziehen, die entsprechend des Einnetzung-Folien-Systems passende Bestäuber sowie Bestäubermengen empfehlen und den optimalen Aufstellort in Abhängigkeit des jeweiligen Bestäuberverhaltens festlegen.

 

Die vollständigen Ergebnisse der einzelnen Projektjahre finden Sie hier als Download:

Ergebnisbericht 2017 Demonstrationsvorhaben „Einnetzen von Obstkulturen zum Schutz gegen die Kirschessigfliege (Drosophila suzukii)

Ergebnisbericht 2018 Demonstrationsvorhaben „Einnetzen von Obstkulturen zum Schutz gegen die Kirschessigfliege (Drosophila suzukii)

Ergebnisbericht 2019 Demonstrationsvorhaben „Einnetzen von Obstkulturen zum Schutz gegen die Kirschessigfliege (Drosophila suzukii)"

Ergebnisbericht 2020 Demonstrationsvorhaben „Einnetzen von Obstkulturen zum Schutz gegen die Kirschessigfliege (Drosophila suzukii)"

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